Die besten Horrorfilme aller Zeiten
Alien
GB 1979, Regie: Ridley Scott, D.: Sigourney Weaver, Tom Skeritt, John
Hurt
Story: Die Besatzung des Raumfrachters „Nostromo”
nimmt eine außerirdische Lebensform an Bord, die sich als die
perfekte Killermaschine erweist. Nach und nach wird die gesamte Besatzung
dezimiert, bis nur noch Ellen Ripley (Weaver) übrig ist.
Kommentar:
Auch wenn Ridley Scotts Meisterwerk im Science-Fiction-Gewand daher
kommt, ist der Film Horror pur. In der klaustrophobischen Enge des Raumschiffs
erzeugt der Regisseur eine Panik erzeugende Atmosphäre, die ihresgleichen
sucht. Außerdem gelingt Scott mit der Besetzung von Sigourney
Weaver ein echter Coup. Mit Ellen Ripley schenkt „Alien“
dem Kino die erste weibliche Action-Heldin. Weaver spielte ihre wichtigste
Rolle noch in drei Fortsetzungen, die sich ebenfalls sehen lassen können.
Killer-Moment: Bei gemeinsamen Essen platzt
das Alien plötzlich durch die Bauchdecke von John Hurt. Wer diese
Szene einmal gesehen hat, wird sie nie mehr vergessen.
Braindead
Neuseeland 1992, Regie: Peter Jackson, D.: Timothy Balme, Diana Penalver,
Elisabeth Moody
Story: Vielleicht einer der blutigsten Filme
aller Zeiten, sicher aber einer der lustigsten. Lionels dominante Mutter
wird von einem „Rattenaffen“ gebissen und verwandelt sich
prompt in einen Zombie. Es währt nicht lange und die Epidemie breitet
sich hurtig aus. Die Schlachtplatte ist angerichtet...
Kommentar:
Wenn im großen Finale der Showdown gegen die Untoten-Armada ansteht,
waten die Darsteller buchstäblich knietief durchs Blut. Das alles
wird aber so übertrieben vorgeführt, dass der Zuschauer, vorausgesetzt
er verfügt über einen robusten Magen, aus dem Lachen kaum
noch herauskommt. Peter Jackson verfilmte später die „Herr
der Ringe“-Trilogie, aber die ist längst nicht so witzig
wie dieser durchgeknallte Splatter-Slapstick. Der Film ist derzeit in
Deutschland leider nicht verfügbar, da er unsinnigerweise auf dem
Index steht.
Killer-Moment: „Tritt zur Seite,
mein Sohn!“ Ein Priester, der des Kung-Fu mächtig ist, steht
Lionel in einem der zahlreichen Gemetzel mit Hand und Fuß zur
Seite, ehe auch der Geistliche ins Gras beißen muss.
Dracula
GB 1958, Regie: Terence Fisher, D.: Christopher Lee, Peter Cushing
Story: Vampirjäger van Helsing liefert sich
mal wieder das traditionelle Duell mit dem Fürsten der Finsternis,
Graf Dracula. Am Ende zerfällt der untote Adlige im Tageslicht
zu Staub.
Kommentar:
Keine Diskussion: Christopher Lee ist der ultimative Dracula. Elegant,
verführerisch, aber auch verflucht bedrohlich und gefährlich.
Dieser Produktion aus den englischen Hammer-Studios kommt das Verdienst
zu, das Vampir-Genre revolutioniert zu haben. Erstmals fließt
der rote Lebenssaft, auf den Dracula so scharf (und angewiesen) ist,
in Farbe über die Leinwand. Die gezeigte Gewalt ging mindestens
einen Schritt weiter als in den Vorgängern. Die vor Verzückung
verdrehten Augen der weiblichen Opfer verdeutlichen, dass der Biss (=
Kuss) des Vampirs lediglich ein Symbol für Oralsex ist. Dies kam
bei der zeitgenössischen Kritik, speziell von kirchlicher Seite,
gar nicht gut an. Heute hingegen könnte „Dracula“ fast
schon im Nachmittagsprogramm ausgestrahlt werden. Lee spielte den Grafen
noch diverse Male, leider konnte die hohe Qualität des Erstlings
nicht gehalten werden.
Killer-Moment: Als Dracula stirbt, spiegelt
sich in Christopher Lees Augen die ganze Tragik seiner unglückseligen
Existenz wider. Der Tod bedeutet nicht nur eine Niederlage, sondern
kommt ebenso der herbeigesehnten Erlösung gleich.
Die Fliege
USA 1986, Regie: David Cronenberg, D.: Jeff Goldblum, Geena Davis
Story: Seth Brundle arbeitet an einem Teleporter,
mit sich Dinge vom einem Ort zum anderen „beamen“ lassen.
Bei einem Selbstversuch geht die Nummer gründlich schief, denn
eine gemeine Stubenfliege hat sich eingeschmuggelt. Langsam verwandelt
sich der Forscher in der Folge in eine Mischung aus Mensch und Insekt.
Kommentar:
Die Ekel- und Glibbereffekte suchen noch heute ihresgleichen. Goldblum
kratzt sich am Ohr und – plumps – liegt das gute Stück
auch schon im Waschbecken. Sicher nicht jedermanns Sache. Dennoch bietet
Cronenberg mehr, als nur Abstoßendes. Unter der Horroroberfläche
lauert die menschliche Angst vor Krankheit, Tod und Zerfall, die hier
auf anschauliche Weise bebildert wird. Dazu macht Jeff Goldblum aus
Brundle eine tragische Figur, die eigentlich nur das beste will, aber
dafür bitter bestraft wird. Vorsicht: Die Fortsetzung „Die
Fliege 2“ (ohne Cronenberg und Goldblum) ist eine wahre Katastrophe
– unbedingt meiden.
Killer-Moment: Beim Armdrücken erprobt
Brundle seine neuen Kräfte und bricht im Eifer des Gefechts seinem
Kontrahenten den Arm.
Frankenstein
USA 1931, Regie: James Whale, D.: Boris Karloff, Colin Clive
Story: Der Forscher Herbert von Frankstein erschafft
aus Leichen einen neuen Menschen. Dieser wird auf Grund seines unvorteilhaften
Äußeren von seiner Umgebung abgelehnt und läuft Amok.
Zum Schluss wird das unselige Monster von einem aufgebrachten Mob zur
Strecke gebracht. Ja, ja, die gute, alte Lynchjustiz...
Kommentar:
Was passiert, wenn der Mensch versucht, Leben zu schaffen und sich so
mit Gott auf eine Stufe zu stellen? Das geht natürlich voll daneben.
Boris Karloff in der Rolle des Monsters ist unnachahmlich. Seine Darstellung
und die Maske haben Maßstäbe gesetzt und dafür gesorgt,
dass fast jeder beim Wort Frankenstein das Monster und nicht seinen
Schöpfer vor Augen hat. Zwar folgten dem Film von James Whale noch
zahlreiche weitere Adaptionen von Mary Shelleys Roman, aber keine kann
sich mit dieser messen. Einzig die direkte Fortsetzung „Frankensteins
Braut“ von 1935 ist ein Muss.
Killer-Moment: Die Erschaffung des Monsters
mit reichlich Elektrizität und Blitzen. Ein klassischer Moment
des Kinos.
King Kong und die weiße Frau
USA 1933, Regie: Merian C. Cooper, Ernest B. Schoedsack,
D.: Fay Wray, Robert Armstrong und ein ziemlicher großer Affe
Story: Auf einer Südseeinsel entdecken Amerikaner einen
Riesenaffen namens King Kong, den sie zwecks Vermarktung nach New York
schaffen. Als Lockmittel dient die schöne Ann, in sich der Primat
unglücklicherweise verguckt hat. Als King Kong seine große
Liebe bedroht sieht, läuft er Amok und zieht marodierend durch
New York. Jagdflieger machen der Randale ein Ende und schießen
Kong vom Empire State Building.
Kommentar:
Noch heute, über 70 Jahre nach der Uraufführung dieses Klassikers,
beeindrucken die Special Effects. Besonders der Kampf zwischen Kong
und einem Tyrannosaurus vermag zu begeistern. Da hat Effekte-Guru Willis
H.O’Brien ganze Arbeit geleistet. Aber auch abseits der wegweisenden
Umsetzung hat King Kong einiges zu bieten, etwa die traurige Lovestory
und eine Extra-Portion Abenteuer und Action. Ganz großes Kino
eben.
Killer-Moment: Wenn Kong sein Leben aushaucht,
zerreißt es einem das Herz. Da sieht man mal wieder, was passiert,
wenn sich jemand in die falsche Frau verknallt.
Meet The Feebles
Neuseeland 1989, Regie: Peter Jackson, D.: durchgeknallte
Puppen
Story: Die „Muppet-Show“ für
(kranke) Erwachsene: Hinter den Kulissen der Fernseh-Show „The
Feebles“ spielen sich diverse persönliche Dramen ab. Im eindrucksvoll
brutalen Finale mäht die Nilpferd-Dame Heide aus Liebeskummer mit
einer Pumpgun die gesamte Belegschaft nieder. Dann erklingt „Garden
Of Love“...
Kommentar:
Eine völlig schräge Parodie auf Musicals, Vietnam- und Gangster-Filme
sowie natürlich auf die allzeit putzigen Muppets. Doch diese Puppen
sind nicht niedlich, sondern pervers, gewalttätig oder depressiv.
Garniert wird das Ganze mit jeder Menge Sex und Gewalt. Um zu glauben,
was Peter Jackson mit seinen Puppen so alles anstellt, muss der Film
mit eigenen Augen gesehen werden. Was hier zu Lande allerdings schwierig
zu bewerkstelligen ist, da die FSK den Trip aus dem Verkehr gezogen
hat. Schade, denn der Film ist wahnsinnig komisch.
Killer-Moment: Ein Kaninchen hat sich scheinbar
AIDS eingefangen und wird von einer Schmeißfliege erpresst. Kranker
und ekliger geht’s kaum.
Das Schweigen der Lämmer
USA 1990, Regie: Jonathan Demme, D.: Jodie Foster,
Anthony Hopkins
Story: Mit Hilfe des inhaftierten Kannibalen
Dr. Hannibal Lector will die junge FBI-Agentin Clarice Starling dem
Serienmörder Wild Bill auf die Spur kommen. Doch der promovierte
Menschfresser hat eigene Pläne.
Kommentar:
Das Psycho-Duell zwischen Foster und Hopkins lässt das Blut in
den Adern gefrieren. Beide Darsteller waren nie besser. Vor allem der
charmante Kannibale hinterlässt einen nachhaltigen Eindruck. Hopkins
spielt so einnehmend, dass der Zuschauer dem Killer fast die Daumen
drückt. Die Suche nach dem freien Psychopathen gerät da schnell
in den Hintergrund. Folgerichtig wurden sowohl der Streifen als auch
seine beiden Hauptdarsteller mit einem Oscar ausgezeichnet. Viel spannender
kann ein Film nicht sein.
Die weiteren Filme mit dem sympathischen Doktor Hopkins („Hannibal“,
„Roter Drachen“) bieten zwar einige recht delikate Splatterszenen,
haben aber nicht die Klasse von Demmes Reise in die Abgründe der
menschlichen Psyche.
Killer-Moment: Das erste Aufeinandertreffen
von Lector und Starling ist ganz großes Kino. Der Zuschauer hängt
an den Lippen zweier großer Schauspieler.
Sream – Schrei!
USA 1996, Regie: Wes Craven, D.: Neve Campbell,
Skeet Ulrich, David Arquette
Story: In einer amerikanischen Kleinstadt
geht ein Serienmörder um, der es auf appetitliche Teenager abgesehen
hat. Besonders auf die junge Sydney scheint es der Irre ein Auge geworfen
zu haben.
Kommentar:
„Sream“ wird hier stellvertretend für alle Teenie-Slasher
wie „Halloween“, „Freitag, der 13.“ oder „Prom
Night“ aufgeführt. Obwohl die Akteure die Regeln des Horror-Films
genau kennen und sie auch ständig zitieren, halten sie sich ständig
allein im Dunkeln auf oder haben vorehelichen (= verbotenen) Sex. Der
Mörder nimmt die Einladungen dankend an und verrichtet sein blutiges
Handwerk. „Scream“ ist durch diese Doppelbödigkeit
zugleich Hommage, Parodie und konsequente Weiterführung seiner
Vorbilder. Die Sequels „Sream 2 + 3“ sind ganz nett, fügen
aber dem Original nichts wirklich neues hinzu.
Killer-Moment: „Wer war der Killer
in ‚Freitag, der 13.’?“, fragt der Psychopath Drew
Barrymore am Telefon. Die denkt nicht lange nach: „Jason Vorhees“.
Leider falsch, das fröhliche Schlitzen kann beginnen.
Der weiße Hai
USA 1974, Regie Steven Spielberg, D.: Roy
Scheider, Robert Shaw, Richard Dreyfuss, Bruce
Story: Ein
riesiger weißer Hai terrorisiert einen Badeort an der US-Küste.
Nachdem das Ungetüm mehrfach ausgiebig gespeist hat, fassen sich
drei Männer ein Herz und gehen angeln.
Kommentar:
Das eindrucksvollste Exemplar aus der Abteilung Tier-Horror. Mit einem
einfachen Trick potenziert Spielberg die Bedrohung: Lange Zeit ist der
Hai nie richtig zu sehen und vor dem Unbekannten fürchtet sich
der Mensch bekanntlich noch mehr. Erst nach zwei Dritteln des Films
bekommt der Zuschauer das Ungeheuer erstmals wirklich zu Gesicht. Die
Story ist zwar nicht besonders anspruchsvoll, aber als spannender Gruselstreifen
funktioniert „Jaws“, so der Originaltitel, hervorragend.
Das ist umso erstaunlicher, als dass Spielberg beim Drehen kein vernünftiges
Drehbuch zur Verfügung hatte und weitgehend improvisieren musste.
Der nächste Badeurlaub kann kommen.
Killer-Moment:
Die Eröffnungssequenz, in der Bruce, wie der Hai am Set genannt
wurde, ein Mädchen verschnabuliert – unvergesslich auch wegen
der genialen Titelmusik von John Williams.
by Martinho 2004
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